Bayern-3-Dorffest

Kammerstein kämpfte um die Party des Jahres.
Im Rennen um das Bayern-3-Dorffest setzte sich Kammerstein als Vertreter von Mittelfranken durch

Beim Online-Voting schied der Vertreter Mittelfrankens aus. Kammerstein erhielt 17000 Klicks. Das entspricht 8,43 Prozent. Erster wurde Falkenberg (24,1 vor Oberthulba (20,76 %), Ebermergen (13,07 %) und Inzell (12,17 %). Diese vier Dörfer sind im Halbfinale.

„Jetzt benötigen wir jede Stimme aus Mittelfranken“: Bürgermeister Walter Schnell und das Organisationsteam baten im Vorfeld um Unterstützung. Denn die kleinste Gemeinde im Landkreis Roth wollte die größte Feier seiner Geschichte ausrichten: das „Bayern- 3-Dorffest“.

Sieben Dörfer – je eines pro Regierungsbezirks – waren in der Schlussrunde im Rennen. Kammerstein hatte sich in Mittelfranken unter 38 Bewerbern durchgesetzt. Die vier Dörfer mit den meisten Stimmen traten in spannenden Wettkämpfen live im Radio gegeneinander an.

Im Siegerdorf Inzell steigt am 4. September ein unvergessliches Familienfest. Durch ihre Mitarbeit können die dortigen Vereine ihre Vereinskasse massiv aufstocken. So hatte Uli Hoeness im Vorjahr 20.000 Bratwurstsemmeln aus seiner Bratwurstfabrik dafür gespendet.Der Eintritt ist frei. 25 000 Besucher hatten im vergangenen Jahr in Knetzgau am Main die Party des Jahres gefeiert. Heuer stehen neben der Bayern- 3-Band und den Comedians Willy Astor und Chris Boettcher die Chartstürmer von „Ich + Ich“ auf der Bühne.

"Fröhlich, frech und fränkisch"

Das Kammersteiner Organisationsteam zeigte sich auf dem grünen Rasen schon konkurrenzfähig. Fröhlich, frech und fränkisch traten die Kammersteiner beim „Dorffest-Family-Kick“ von Bayern 3 auf dem Sportgelände des FC Bayern München in der Säbener Straße auf. Dort präsentierten sie selbstbewusst die größte Fahne eines 1. FCN-Fanclubs und holten dann auch überraschend den zweiten Platz des Fußballturniers nach Mittelfranken.

Bereits im Vorfeld hatte die kleine, aber rührige „Eventgemeinde“ Kammerstein die Bayern-3-Jury davon überzeugt, dass Kammerstein der richtige Veranstaltungsort für das große Bayern-3-Dorffest sein könnte. In München ging es um wertvolle 3000 „Votingpunkte“ gegen die Konkurrenz aus den anderen bayerischen Regierungsbezirken.

Kurz nachdem bekannt wurde, dass Kammerstein beim Wettbewerb um das Bayern-3-Dorffest eine Runde weiter ist, liefen die Vorbereitungen für das Fußballturnier auf Hochtouren: T-Shirts und Banner wurden gedruckt, von Coach Richard Heubeck wurde die Mannschaft zusammengestellt. Der Fußballfanbus nach München war ebenso schnell gefüllt. Bei der Aufstellung der Kammersteiner Bayern-3-Dorffest-Mannschaft musste beachtet werden, dass sich immer ein Junior-Spieler bis zwölf Jahre, ein Senior über 50 Jahre und eine Spielerin auf dem Feld befinden. Ebenso sollte ein Vertreter der Gemeinde Kammerstein mit im Kader sein. Für die Gemeinde Kammerstein streifte sich 2. Bürgermeister Heinrich Muschweck das Trikot über.

Bundschuh hält und trifft

Das Gerüst des Teams bestand aus Spielern des SV Barthelmesaurach und des SV Kammerstein. Sie spielten sich zielstrebig ins Finale. In der Vorrunde erkämpfte sich das sympathische Kammersteiner Team gegen Inzell (Oberbayern), Ebermergen (Schwaben) und Oberthulba (Unterfranken) den 1. Platz. Im Halbfinale gegen Falkenberg (Oberpfalz) musste der Vorstand und Torwart des SV Barthelmesaurach, Albert Bundschuh, im Elfmeterschießen seine ganze Routine aufbringen. Er hielt einen Elfmeter, und gleichzeitig versenkte er den entscheidenden Ball. Im Finale gegen Oberthulba hatten die Kammersteiner deutliche Feldvorteile, verloren aber durch zwei Konter 0:2. 

Bei der Siegerehrung gratulierte Paul Breitner, der Weltmeister von 1974, den Kammersteinern und überreichte einen Fußball. Auch Bürgermeister Schnell war begeistert von seinem Team: „Ihr seid hervorragende Botschafter unserer Gemeinde.“

Nach dem Ausscheiden beim Online-Voting zeigten sich die Kammersteiner als fairer Verlierer. Walter Schnell: „Wir hätten uns sehr darauf gefreut, aber wir sind deshalb nicht traurig.“ Kammerstein hatte beim Online-Voting eine Art Standortnachteil: „Die Einschaltquoten B3 sind in Mittelfranken wegen der starken privaten Konkurrenz niedriger als etwa in Oberbayern“.

Besonders hob Schnell den Einsatz von Volker Bauer, Richard Heubeck, der Evangelischen Landjugend und aller Aktiven hervor: „Wir haben unsere Gemeinde sympathisch vertreten. Das hat allen großen Spaß gemacht und hat unser Wir-Gefühl gestärkt. Vor allem das Fußballturnier in München. Uns wir waren zwei Wochen lang jeden Tag auf Bayern 3. So ein kostenloses Marketing hatte Kammerstein noch nie“.